NAD C568 im Test: CD-Player mit dem gewissen Etwas (2024)

In Kürze
Für einen audiophilen Geheimtipp ist NAD C568 eigentlich schon zu bekannt – und auch einen Tick zu teuer. Wenn du einen solide gebauten, kraftvoll-warm klingenden CD-Player suchst, findest du ihn ihm einen fast perfekten, zeitlosen Kandidaten.

Vorteile

  • solides, vibrationsarmes Gehäuse
  • warmer, großformatiger Klang
  • spielt auch MP3- und WMA-Sticks

Nachteile

  • sehr puristisch ausgestattet

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Sparsam bei Features und Optik, dafür umso großzügiger bei allem, was den Klang angeht: Seit fast fünf Jahrzehnten arbeitet NAD nach diesem Erfolgsrezept. Wenn du heute einen audiophilen CD-Spieler zum vernünftigen Preis suchst, ist der NAD C568 ein Kandidat, den wir uns nur zu gerne zu einem ausführlichen Test in den Hörraum holen.

Den NAD C568 gibt es derzeit bei HiFi-Klubben:

Hörtest: So klingt der NAD C568

Beim Vergleich von Digitalplayern darfst du nicht zu riesige Unterschiede erwarten. Dafür ist die CD-Technik nach 40 Jahren dann doch schon zu ausgereift. Wenn du eine gute Anlage hast und konzentriert hinhörst, entdeckst du dennoch schnell Dinge, die der NAD einfach besser kann als viele preiswertere Modelle. The Beastvon Pentatones präsentiert Sängerin Delhia de France vor einer elektronischen Landschaft aus Beats, Bässen und verstreuten Geräuschen. Und dieses Panorama erhebt sich via NAD einfach weiter, raumfüllender aus den Boxen als zum Beispiel über den DCD-600NE von Denon.

Kraftvolles Musiktalent

Ein Teil des Unterschieds ist vielleicht auf den etwas höheren Ausgangspegel des NAD zurückzuführen. Aber selbst wenn wir diesen Unterschied mit der Lautstärkeregelung unseres Verstärkers korrigieren, bleibt der NAD der etwas körperhafter, kraftvoller spielende Player. Im Hochton arbeitet der C568 dagegen betont vorsichtig – manchmal zu vorsichtig: Delhia de Frances Stimme tut das gut, sie klingt wunderbar weich und cremig. Bei den metallischen Snare- und Clap-Spuren, die nach der ersten Strophe dazukommen, hätte es aber ruhig noch etwas mehr Kontrast sein können.

Wie der NAD C568 im Vergleich zu anderen CD-Playern abgeschnitten hat, findest du in unserer Bestenliste:

Der Denon DCD-600NE kann solche Kontraste deutlicher herausarbeiten, ist aber insgesamt schlanker und weniger dynamisch. Ein CD-Player, der alles tatsächlich spürbar besser kann, kostet mehr als der NAD und der Denon zusammen: Der Marantz ND8006wäre ein Beispiel, wo die Natürlichkeit und Wärme des NAD mit der feinen Hochton-Differenzierung des Denon zusammentrifft.

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Gehobener Standard: Der Aufbau des NAD C568

Im NAD-Player rotiert ein DVD-Antrieb des Herstellers Asatech, der nicht ganz so geräuschlos zu Werke geht wie zum Beispiel der CD-Drive des Denon DCD-600NE. Aber bereits die Steuerplatine zu diesem Laufwerk ist NAD-spezifisch aufgebaut und programmiert.

Streamingdienste oder Internetradiokann der NAD C568 mangels Netzwerkzugang nicht wiedergeben, als zusätzliche Datenquelle nimmt er aber immerhin USB-Speichersticks mit MP3– und WMA-Musikdateien entgegen. Als D/A-Wandler hat NAD den nicht mehr brandneuen, aber weiterhin erstklassigen WM8741 ausgewählt. Der Chip stammt ursprünglich vom schottischen Hersteller Wolfson, der 2014 von Cirrus Logic übernommen wurde. Im NAD wird er mit seinem integrierten Digitalfilter verwendet, das gleich fünf umschaltbare, in Impulsverhalten und Durchlasskurve unterschiedlich optimierte Klangvarianten anbietet.

Ein Digitalfilter ist nötig, um die bei der Wandlung entstehenden Aliasing-Nebenprodukte sauber vom Audiosignal abzutrennen. Wie bei solchen anpassbaren Digitalfiltern üblich, handelt es sich bei den Optionen des NAD also nicht um Sound-Presets, sondern um sehr subtile Variationen eines zur D/A-Wandlung unverzichtbaren Rechenschritts.

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Verarbeitung und Praxis

Mit Strom versorgt wird der C568 von einem schönen, großen Ringkern-Trafo mit sorgfältig getrennten Stabilisierungen für Audio- und sonstige Verbraucher. Ein dickwandiges Stahlblech-Gehäuse verleiht dem NAD vertrauenerweckende Steifigkeit: Obwohl seine Frontplatte aus Plastik besteht, fühlt sich der C568 sehr hochwertig an und sieht auch so aus. Dasselbe gilt für die stabile, übersichtlich gestaltete Fernbedienung.

Für Play/Pause und Trackwahl am Gerät haben sich die NAD-Entwickler statt der üblichen Skiptasten ein dreh- und drückbares Kontrollrad geleistet. Das bringt zwar keine entscheidenden Praxisvorteile, ist aber nett zu nutzen. Das helle, dimmbare Punktmatrix-Display zeigt neben den üblichen Zeitmodi auch Album- und Songtitel an, wenn entsprechend codierte CDs oder Dateien laufen.

Fazit NAD C-568: Vornehmer Klang, dezent verpackt

Der NAD C568 ist nicht billig für einen Player, der im Grunde nichts kann, außer CDs abzuspielen. Der druckvolle, im Hochton angenehm zurückhaltende Klang rechtfertigt den Mehrpreis aber zumindest für Leute, die solch eine Abstimmung zu schätzen wissen und auf Streaming per Spotify, Tidal & Co. verzichten können. Hinzu kommt ein sehr solider, passgenauer Aufbau. Konkurrenz ist in dieser Geräteklasse nicht zahlreich, aber vorhanden – etwa mit dem preiswerteren, klanglich verblüffend guten Rotel CD11 Tribute.

Aktuelle Angebote

Technische Daten
Optisches Laufwerk CD
Eingänge
Audio-Ausgänge 1x Chinch, fixed
Chromecast Built-In
Quellen kabellos
Integrierte Streamingdienste
MQA
Roon ready
Multiroom
Raumeinmessung
Netzwerk
Gehäuse-Ausführungen Graphit
Abmessungen (BxHxT) 435 x 80 x 306 mm
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung, Anschlusskabel
Gewicht 4,9 kg
Preis 799 €

Hier findest du weitere CD-Player, die in unserem Testlabor von unseren Expert*innen geprüft wurden:

Welchen Eindruck hast du vom NAD C568 – lohnt sich der Kauf eines reinen CD-Players heute noch? Schreib deine Antwort in die Kommentare!

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Weiterführende Links:

  1. Dali Opticon 8 Mk2 – Der Lautsprecher-Riese mit Feingefühl im Test
  2. Marantz SACD 30n im Test: Wie gut ist der Edelplayer wirklich?
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Author: Mrs. Angelic Larkin

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